Kaffee aus dem Land der Menschenfresser

20. 1. 2016 1 Minute Lesen

In der Mitte des Pazifischen Ozeans, in einer Region, die Ozeanien genannt wird, befindet sich die Inselgruppe Papua-Neuguinea, die neben ihren Gold- und Silbervorkommen und der Palmölproduktion auch für den Anbau von delikatem Kaffee mit einem köstlichen Fruchtgeschmack bekannt ist.

Papua-Neuguinea ist ein Land voller Widersprüche – obwohl es Teil des Commonwealth ist, gibt es eine relativ hohe Analphabetenrate und einige Stämme pflegen noch bis heute die Tradition des rituellen Kannibalismus. Es ist aber gleichzeitig ein Ort mit wunderschöner Natur, einem Reichtum an verschiedenen Tieren und idealen Bedingungen für die Landwirtschaft.

Da, wo der Geist im Felsen schläft ...

Die wohl berühmtesten Kaffeeanbaugebiete sind Eastern und Western Highlands. Hier wird der Kaffee überwiegend buchstäblich im Hinterhof angebaut. Obwohl rund 90 % der gesamten Kaffeeproduktion des Landes auf Kleinbauern mit nur kleinen Plantagen fällt, schwankt leider die von ihnen angebotene Qualität oft sehr. Der Kaffee von der erstklassigen Qualität wird meistens ins Ausland exportiert. Um langfristig eine hohe Qualität des Kaffees zu gewährleisten, wurden dort größere Plantagen angelegt. Eine davon ist Baroida in Eastern Highlands, deren Name auf eine alte Legende über einen Geist zurückzuführen ist, der in einem Felsen inmitten eines reißenden Flusses lebt. Die Plantage Baroida wurde 1960 gegründet und gehört mit ihrem Kaffee zu den Spitzenanbauern in dieser Destination.

Ein Hauch von Obst

Auf der Inselgruppe Papua-Neuguinea wird am häufigsten Arabica-Kaffee (ca. 95 %) mit seiner Sorte Bourbon angebaut. In den allermeisten Fällen handelt es sich um einen biologisch angebauten Kaffee ohne die Nutzung von chemischen Düngemitteln, der dann auf einer rein natürlichen Basis mittels der sogenannten nassen Methode aufbereitet wird, bei der die Schale von den Bohnen durch Wasser entfernt wird. Anschließend werden die Kaffeebohnen je nach Witterung mehrere Tage lang in der Sonne getrocknet. Da die Plantagen oft an Obstplantagen grenzen, nimmt der Kaffee das Aroma der Früchte in sich auf, was sich dann in seinem Geschmack widerspiegelt. Der Kaffee aus Papua-Neuguinea wird meist als ein Kaffee mit einem vollmundigen süß-säuerlichen Geschmack, einem schokoladigen und zitrusartigen Nachspiel und mit einem würzigen Aroma beschrieben, der die Herzen von Kaffeeliebhabern erobert.