Galapagos - vom Land der Pinguine und Riesenschildkröten

20. 1. 2016 2 Minuten Lesen

Wunderschöne Landschaften, aktive Vulkane, Charles Darwin mit seiner Theorie über die Evolution der Arten, Eidechsen, Pinguine und Riesenschildkröten – all das sind Symbole für die Galapagos-Inselgruppe, die auch als eines der letzten Heiligtümer unberührter Natur bekannt ist, was sich in der Aufnahme in das UNESCO-Welterbe widerspiegelt.

Das liegt zweifellos an der relativen Abgeschiedenheit der Inseln vom nächsten Festland, aber auch an dem großen Respekt der Galapagos-Bewohner selbst zu der Natur und ihrem Stolz auf die Schönheit des Landes, in dem sie leben. Aus diesem Grund ist der Einsatz von chemischen Spritzmitteln, Düngemitteln oder Pestiziden strengstens untersagt und der Einsatz von schweren Maschinen auf ein Minimum beschränkt. Die Landwirte arbeiten ausschließlich so mit den natürlichen Ressourcen, damit der Charakter der Landschaft und der Früchte selbst so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.

Eine unrühmlich berühmte Geschichte

Im Jahr 1869 brachten französische Agronomen auf Einladung von Manuel J. Cobos, einem lokalen Plantagenbesitzer und Zuckerrohrhändler, die ursprüngliche und eine sehr hochwertige Arabica-Kaffeesorte Bourbon nach San Cristobal. Dank der natürlichen und klimatischen Bedingungen gedieh der Anbau sehr schnell und Cobos' Plantage namens Hacienda El Cafetal, die gleichzeitig auch als ein sehr hartes Arbeitslager für Sträflinge diente, prosperierte bis zum Jahr 1904, als sich die Häftlinge gegen den harten Arbeitsbedingungen erhoben haben und den Plantagenbesitzer Cobos ermordet haben. Von da an ließ die Regierung zu, dass die Plantage langsam von der umliegenden Landschaft überwuchert wurde, bis sie 1990 von den Nachkommen Cobos' in Besitz genommen wurde.

Natur über alles

Der kristallklare See El Junco, der im Krater eines erloschenen Vulkans liegt, der nährstoffreiche Vulkanboden und das besondere Mikroklima, das durch das Zusammentreffen des Humboldt-Kaltstroms und des Panama-Heißstroms entsteht, haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die Qualität des Galapagos-Kaffees. Einige hundert Meter über dem Meeresspiegel erstrecken sich die kleinen Kaffeeplantagen der restaurierten Hacienda El Cafetal, wobei die ausgewachsenen Kaffeepflanzen genau die gleichen sind, die der M. J. Cobos hier Ende des 19. Jahrhunderts anbauen lies. Im Schatten von Orangen-, Guaven- und Avocadobäumen blühen die Kaffeepflanzen zweimal im Jahr (immer im Februar/März und im November/Dezember). Die leuchtend roten, kirschähnlichen Früchte werden dann von Hand gepflückt und sorgfältig sortiert. Nur die besten werden weiterverarbeitet - die übrigen werden als natürliches Düngemittel verwendet, damit der Zyklus des Kaffeeanbaus wieder weitergehen kann.

Von den ausgewählten "Kirschen" werden dann zwei Kaffeebohnen gepflückt, aber auch hier erfolgt eine manuelle Auswahl - von diesen beiden Kaffeebohnen wird nur die kleinere, die einen volleren und reicheren Geschmack hat, für den nächsten Prozess genommen.

Angesichts dieser strengen Verfahren, die ihnen die Zertifizierung "Bird-Friendly" (die strengsten Bedingungen für den ökologischen Landbau) eingebracht haben und des Verbots der Regierung, die bestehenden Plantagen zu erweitern, ist es kein Wunder, dass die Menge des Galapagos-Kaffees so begrenzt ist – nur etwa 30.000 kg werden jedes Jahr für die Röstung aufbereitet und sind daher nur in speziellen Geschäften erhältlich.

Der vollmundige Geschmack des Kaffees erinnert an süßes Karamell mit einer leicht fruchtigen Note, die durch einen zarten Zitrusgeschmack ergänzt wird. Dies ist definitiv ein außergewöhnliches Erlebnis, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.